Am 9.3.2018 haben wir Oberleutnant und Jungoffizier Jan Czarnitzki in unser JU-Terrain eingeladen um uns mit ihm über den aktuellen Zustand der Bundeswehr und die sich zuspitzende weltpolitische Lage zu unterhalten.
Zu aller erst gab es eine Einführung des Oberleutnants über das sogenannte „Weißbuch“ der Bundeswehr. Das Weißbuch ist ein durch das Bundesministerium der Verteidigung erarbeitetes und durch die Bundesregierung verabschiedetes Grundlagendokument, welches als Leitfaden für die Werte, Chancen und Herausforderungen der deutschen Verteidigungspolitik dienen soll. Zum einen sind wir dort auf die Einsätze der Bundeswehr als Teil von Bündnisverpflichtungen wie der NATO oder den Vereinten Nationen eingegangen (u.a Mali, Baltikum), zum anderen hat Herr Czarnitzki auch die personellen, materiellen und die finanziellen Verpflichtungen skizziert, welche Deutschland im Rahmen eines verstärkten internationalen Engagements eingehen muss. Ein weiterer zentraler Bestandteil der Diskussion war der Bericht des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages Hans-Peter Bartels, welcher zwar die Reformen der letzten Legislaturperiode ausdrücklich gelobt hat, aber auch noch sehr viel Handlungsbedarf im Bereich der Personal- und Materialausstattung sieht.
Nach dem Vortrag gab es eine sehr angeregte Diskussion in welcher wir sowohl die Themen des Vortrages noch einmal durchdekliniert haben, aber auch generelle Fragen wie das Verhältnis der Bevölkerung zur Bundeswehr seit der Aussetzung der Wehrpflicht oder die Cyberstrategie des Bundes diskutiert.
Insgesamt war es eine sehr informative, aber auch sehr offene Veranstaltung, denn Oberleutnant Czarnitzki hat vor allem im Hinblick auf die anstehenden weltpolitischen Herausforderungen klar die Defizite der aktuellen Wehrpolitik benannt, aber auch auf die vielen Projekte und Investitionen verwiesen, welche in der letzten Legislatur bereits angeschoben wurden. Für uns als junge Generation ist es umso wichtiger uns aus erster Hand, über die aktuellen und vergangenen verteidigungspolitischen Herausforderungen, zu informieren und zu diskutieren, denn nur mit diesem Wissen können wir die Welt von morgen gestalten, damit wir weiter in Frieden und Wohlstand Leben können.